Geschichte
Die Idee
wurde bei der 800 Jahr Feier der Stadt Wetzlar geboren. Bei einem, vielleicht
auch zwei, Glas Rotwein in der Garage des Wohnhauses der Familie Waldschmidt.
Man saß zusammen und Pflegte gute Nachbarschaft – Familie Bechtel, Ute Claas und
noch einige andere Anwohner der Unterstadt. Es war schön sich näher kennen zu
lernen und gesellig bei einander zu hocken. Wir stellten fest, dass viele alte
Wetzlarer aus der Altstadt weg gezogen sind, dafür neue Bürger einzogen – aber
man kannte sich nicht mehr.
In dieser Runde entstand der Wunsch und die Idee, öfter zusammen zu feiern um
die zwischenmenschlichen Kontakte wieder mehr zu pflegen.
Der Gedanke war geboren. Oft gehen solche Gedanken im Alltag wieder verloren, so
aber nicht bei Ute Claas. Sie erinnerte sich aus den Erzählungen Ihrer Eltern
und Großeltern, dass es in Wetzlar vor dem Krieg verschiedene Straßenfeste gab -
am Eisenmarkt, am Kornmarkt, in der Langgasse und am Schillerplatz. Warum sollte
man diese Tradition nicht wieder aufleben lassen können.
Ute Claas ging erst mal zum Stammtisch der „alten Wetzlarer“ in der Gaststätte
von Heinz Fritz und fragte diese nach ihrer Meinung zu solch einem Straßenfest.
Sie waren alle begeistert, Heinz Fritz versprach sich bei der Ausrichtung zu
beteiligen – es sollten aber erst mal die anderen Anlieger befragt werden, in
wieweit Interesse bestand.
Ute Claas ging von Haus zu Haus, von Wohnung zu Wohnung – das Interesse war sehr
groß, auch die ansässige Brauerei Waldschmidt war dem Projekt zugetan und
versprach Unterstützung. Die Brauerei stellt das Gelände, die Bestuhlung und
Zapfanlage, Heinz Fritz übernahm das finanzielle Risiko und stellte den Grill,
Ute Claas übernahm die Organisation. Schnell fanden sich weitere Helfer und so
starteten wir die erste „Unterstadtkirmes“ im August 1979 auf dem Gelände der
Brauerei Waldschmidt.
Leider war der Wettergott uns bei der ersten Kirmes nicht holt und so feierten
wir wieder in der Garage, in der der Gedanke geboren wurde. Alle Anwesenden
waren begeistert und wünschten sich, das die Unterstadtkirmes zu einer festen
Einrichtung werden sollte. In den nächsten Jahren wechselten wir einige male den
Standort. Von dem Brauereigelände zogen wir in den ehemaligen Pferdestall der
Brauerei in der Güllgasse und dann auf den Schillerplatz.
Der neue Nahem war geboren „Schillerplatzkirmes“.
Im laufe der Jahre bildeten sich eine feste Mannschaft, die die Kirmes Jahr für
Jahr durchführt. Unsere Kinder wuchsen heran und flossen in das Team ein.
Wichtig war uns in all den Jahren, den Anliegern der Unterstadt eine Plattform
der Kommunikation zu geben. Das war gleichbedeutend damit, so wenig wie möglich
Live-Musik zu bieten. Der Samstagabend ist grundsätzlich der Kommunikation
vorbehalten – dieses Konzept hat sich bewährt und ist mit ein Grund, dass die
Kirmes immer noch so angenommen wird. Man muss dabei bedenken, als wir anfingen
1979 gab es in der Altstadt kaum Aktivitäten – auf dem Schillerplatz gar keine.
Heute haben wir viele Veranstaltungen auch in diesem Bereich – aber unser
Publikum ist uns treu geblieben.
25 Jahre sind eine lange Zeit und es ist stets viel Arbeit – aber der Erfolg
bestätigt uns, dass es sich lohnt dieses Fest der Altstadtbewohner immer wieder
auszurichten.
Wir danken unseren treuen Gästen in all den Jahren und hoffen, dass wir noch
viele Feste zusammen feiern können.